Case

re:publica 13


rp13-2

Das Konferenzdesign der

re:publica 13

Seit ihrer Gründung 2007 hat sich die Konferenz re:publica von einem Treffen deutscher Bloggerinnen und Blogger zu einem der weltweit wichtigsten Festivals der digitalen Gesellschaft entwickelt, zu dessen siebter Ausgabe 2013 mehr als 6.000 Gäste in Berlin erwartet wurden.

Anders als andere Konferenzen hat die re:publica ihren ursprünglichen Spirit eines ›Klassentreffens‹ halten können und findet sich heute zwischen ›Industry leading Business‹ und ›NerdFestival‹ wieder. Die Besucher schätzen das: Es gibt heisse Themen und hotte Kontakte, dazu wenig Schlips und viel Chucks. Das muss man erstmal hinkriegen bei so einem Schwergewicht.

Zur siebten Auflage wurden wir gebeten, zum Motto ›Inside/Out‹ das Designkonzept zu entwerfen und gleich mit aufzubauen. Der Spagat zwischen Business & Festival.

Dazu gab’s zunächst die steile Anforderung, hochrangigen Gästen (Zetsche!) genauso gerecht zu werden wie festivalverwöhnten Jungwilden (Mate!).

Eine ganze Reihe von Idea Sprints* brachte diese Welten in einem dual antiproprietären Konfrontationskonzept zusammen…

Wir schufen zwei Welten und ließen sie knallhart kollidieren:
Das seriöse Business bekam eine ernsthafte, selbstbewusste und kontext-fokussierte Typowelt – klar, punktgenau, schnörkellos.
Das Freidenkertum bekam die Emotion: Unerklärliche Illustrationen griffen die Themen der Konferenz auf und zelebrierten logikfrei die Komplizität der Dinge.

Beide Welten ließen wir direkt aufeinander los und schufen so ein balancierbares Spannungsfeld zwischen Kunst und Kommerz, zwischen Spass und Spezial.

Das Vorspiel


Dann war Eile geboten. Es brauchte früh eine Kommunikation mit Website, Drucksachen, Anzeigen. Wir begannen mit ersten großen Illustrationen und produzierten alles was nötig war.

Die Website wurde mit Parallax Effekt und dynamischer Filterung der Speaker- und Keynotelisten ausgestattet, die Drucksachen spielten mit den zwei Welten und gaben einen Vorgeschmack auf die Gestaltung der Konferenz.

Das Basismaterial
  • Website
  • Newsletter
  • Plakate
  • Anzeigen
  • Sticker
  • Fact Sheets
  • Pressematerial
×

 

Die Architektur

Die Haupthalle der Republica kurz vor der Eröffnung

Gefühlt 50.000m2 Event-Space in der Berliner ›Station‹ wollten mit wenig Zeit-Aufwand-Geld in ein Erlebnis verwandelt werden.
Angesichts der Größe des Geländes und des begrenzten Budgets musste eine Alternative zum klassischen Messebau her. Hinzu kam der Anspruch, ein flexibles und sympathisches System zu finden, dass keine absurden Müllberge produziert.

Nachdem wir zuvor schon bei kleineren Events mit Pappkisten gute Erfahrungen gemacht hatten, entwickelten wir das Modell der Papp-Architektur weiter und machten es tragfähig für ein Großereignis wie die re:publica mit all ihren Sicherheits-, und Belastungsansprüchen. Pappkisten bestehen zu 99% aus Luft, füllen also schnell große Räume. Sie sind leicht und stabil, schnell aufbaubar und extrem flexibel einsetzbar.
Dazu ist Pappe deutlich günstiger als sonst irgendein Baumaterial und zu 100% recycelbar.

Wir entwickelten ein modulares ›Tetris-System‹ mit dem wir Bühnen, Messestände, Sitzlandschaften und Leitsysteme realisierten.

Alles in allem haben wir mit den 200 re:publica Helfern in nur zwei Tagen Aufbauzeit über 9.000 Kisten verbaut. Brandsicher, tragfähig und verspielt.

Das Konferenzdesign


Ausgehend vom oben beschriebenen Spagat entwickelten wir das komplette Konferenzdesign im Wechselspiel zwischen wilder Illustration und klarer Designsprache.

Programmheft, Leitsystem und Konferenz-Utensilien wurden radikal typografisch umgesetzt.

Für Backdrops, Dekowände und Animationen wurden insgesamt 900qm Illustrationen angefertigt, die quasi die gesamte Menschheitsgeschichte beinhalten.

Die Hauptbühne

Der Hauptbühne wurde neben den dort verbauten 1500 Kartons auch ein MotionDesign Spezial gewidmet. Gemeinsam mit Jan Störkel und Daniel Huber entwickelten wir für einen großen Kubus ein 3D-Mapping, dass dreidimensionale Realitätsverzerrungen auf die Kisten legte. Das Spektakel zur Konferenzeröffnung haben wir hier in einem Live-Video (2) festgehalten:

Das Fazit

Unser Beitrag zur re:publica war für unser gesamtes Team eine tiefgreifende Erfahrung. Unter Hochdruck und mit dem gesamten re:publica Team ist ein Ereignis entstanden das uns allen noch lang in Erinnerung bleiben wird. Wir haben auf dem Weg zum Ziel für uns elementare Entwicklungen wie die Papparchitektur, das 3D-Mapping und neue Großproduktionsworkflows entwickelt, die uns seit dem gute Dienste leisten.

Daher wollen wir auch an dieser Stelle in aller Öffentlichkeit noch einmal DANKE sagen an alle Beteiligten und das Team der re:publica für ihr Vertrauen und die große Leistung!

×


Credits

Kunde re:publica gmbh × Projektleitung / Art Direction 10hoch16 × Video Mapping Daniel Huber, Jan Störkel × Support Philipp Striegler, Niels Rost × Aufbau Spreekulissen × Druck Polyprint