Case

Wikimedia 2013


Das Design-Refresh der

Wikimedia

2012 bat uns der Mutterverein der Wikipedia die Gestaltung seiner Druckprodukte zu übernehmen. Ohne die Möglichkeit für einen grundlegenden Relaunch der Identity begann ein Work-in-Progress, der das Erscheinungsbild des Vereins behutsam auf einen neuen Weg brachte.

Die spannende Verschaltung aus klassischen Kommunikationsmitteln mit den weit voraus gedachten Ansprüchen an freie Lizenzen und gruppenbasierte Entscheidungsprozesse brachte viel Reibung – und vor allem vorzeigbare Kommunikation.

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Design Refresh für eine komplexe Organisation

Anders als sonst üblich arbeiteten wir hier in einem Prozess, in dem grundlegende Entscheidungen wie Logos, Farbwelten und Content von der Wikipedia-Community beigesteuert wurden. Die normale Produktionskette war also auf den Kopf gestellt und wir durften die Vor- und Nachteile von Open-Source Systemen sehr detailliert kennenlernen.

Ausgehend von den Community-Materialien setzten wir die vereinfachte Darstellung des Wikimedia Logos durch und reduzierten die vielfältigen Gestaltungs-Elemente auf ein vertretbares Minimum. Über die Projektlaufzeit entstanden so viele Materialien, die letztlich mit dem 2012er Tätigkeitsbericht ihre heutige Form fanden.

Das Basismaterial

  • Ein vereinfachtes Logo
  • Reduzierte Design-Elemente
  • Variable Druck-Templates
  • Info-Flyer
  • Jahresberichte
  • Broschüren
  • Merchandise Material
  • Web-Banner
  • Displays, Messematerial

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Schwerpunkt OpenSource

Die Wikimedia ist Vorreiterin in Sachen Freies Wissen und Open Source. Entsprechend werden sämtliche verwendeten Materialien nach neuen Lizenz-Standards ausgewählt und akribisch auf eine sinnvolle Verwendung von Lizenzen und Urheberrechten geachtet.

Wir konnten mit Hilfe der Wikimedia unsere Produktionsweise beispielhaft vollständig auf offene Lizenzen umstellen und versuchen nun dauerhaft, diese Arbeitsprozesse zu etablieren. Mehr dazu bei unseren Workflows.

 

Die Jahresberichte

Herzstück des Projektes war der aktuelle Tätigkeitsbericht.
Herzstück des Projektes war der aktuelle Tätigkeitsbericht.

Highlights der vielfältigen Produktion waren zwei Jahresberichte, von denen der letzte das Ergebnis unseres einjährigen Identity-Prozesses abbildet.

Vollständig auf freien Materialien beruhend war es uns vor allem ein Anliegen, die sonst sehr trockenen Zahlen auf ein allgemeinverständliches Niveau zu bringen, damit auch Laien aus den Darstellungen schlau werden. Mit Infografiken, vereinfachten Tabellen und einem Sprechblasen-System entstand eine Drucksache, die kurz auf den Punkt bringt, wohin die Spenden der Wikimedia fließen.

 

Ideation Zedler-Preis

Die Wikimedia vergibt einmal im Jahr den Zedler-Preis für freies Wissen. Wir wurden gebeten, dafür ein adäquates Preis-Objekt zu gestalten. Am Ende von vier Idea Sprints stand ein für Preise unübliches Objekt, dass symbolhaft die Blaupause für den Wikimedia-Pokal darstellt.

Der Preis als sein eigener Bauplan. Produziert wurde mit handelsüblichem MDF, Laser-Gravur und einem massivem Stahl-Sockel. Gold und Marmor werden obsolet wenn die Idee stimmt.

 

Die Spendenkampagne

Jedes Jahr im Herbst startet die Wikipedia einen Spenden-Marathon, um für die viertgrößte Website der Welt Gelder zu sammeln. Wir helfen dem Fundraiser-Team regelmäßig, seine Erkenntnisse aus den Statistiken auch gestalterisch zu verbessern.

So entstanden mit uns in den letzten Jahren zahlreiche der bekannten Wikipedia-Aufrufe.

 

Teil der Arbeit war auch die gestalterische Optimierung des Spendenformulares. Eine klare Aufteilung, Storytelling und unmißverständliches Interface Design sorgen jetzt für einen reibungslosen Ablauf beim Spenden.

 

Das Fazit

Die zweijährige Zusammenarbeit mit der Wikimedia war für uns ein hochinteressantes Projekt abseits der sonst üblichen Designprozesse.

Die Größe, Komplexität und der Anspruch der Organisation hat zu neuen und aufregenden Arbeitsprozessen geführt, die wir inzwischen auch mit anderen Partnern weiterführen.
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